Samstag, 15. Oktober 2016

Buchrezension: Laura Tait & Jimmy Rice - Alles, was vielleicht für immer ist

Laura Tait & Jimmy Rice

Alles, was vielleicht für immer ist



Inhalt: 

Rebecca und Ben ergänzen sich perfekt: Er weint manchmal, wenn er kitschige Liebesfilme sieht. Ihre Augen tränen noch nicht mal beim Zwiebelschneiden. Während sie als Architektin Karriere macht, weiß er nicht so genau, was er mit seinem Leben anfangen möchte. Ihm fällt es leicht, mit fremden Menschen ins Gespräch zu kommen. Sie hasst Small Talk. Genau aus diesen Gründen sind die beiden das perfekte Paar. Nichts kann sie auseinanderbringen. Das glauben sie zumindest.
Wenn da nur nicht diese eine Sache wäre, die Ben Rebecca eigentlich noch hätte sagen müssen und die sie schließlich selbst herausfindet. Auf einmal sind die beiden gezwungen, alles zu hinterfragen, was sie je voneinander wussten ...


Rezension: 

Das Buch beginnt mit einem Rückblick elf Monate zuvor, das sich Ben und Rebecca kennen lernten. Rebecca ist ein wenig unnahbar und hat Schwierigkeiten damit, Gefühle zu zeigen und sich anderen gegenüber zu öffnen. Sie lebt für ihren Beruf als Architektin. Ben ist ein eher unsteter Charakter, der im Leben noch kein Ziel vor Augen hat. 

In der Gegenwart machen sich beide jeweils für sich ihre Gedanken darüber, ob sie zusammenziehen sollten, trauen sich aber nicht das Thema offen anzusprechen, als würden sie mit der Ablehnung des anderen rechnen. Man spürt als Leser von Anfang an eine Unsicherheit zwischen den beiden. 

Am Geburtstag von Ben kommt es zu einem heftigen Streit, als Rebecca erfährt, dass Ben mit ihrer besten Freundin Danielle geschlafen hat - am Abend, als sie sich kennen gelernt haben. Rebecca sieht dies als Vertrauensbruch, da Ben immer so getan hat, als wäre Danielle ihm egal. Dass es sich um keinen klassischen Seitensprung handelt, da Ben und Rebecca zu dem Zeitpunkt noch gar nicht zusammen waren, spielt keine Rolle. Rebecca bricht jeglichen Kontakt zu Ben ab und lässt keinen an sich heran. Sie trinkt zu viel Alkohol und vernachlässigt ihr Kino-Projekt als Architektin. Auch Ben leidet, versucht aber nicht, um Rebecca zu kämpfen oder sich um eine Aussprache zu bemühen. 

Die Geschichte ist stellenweise zäh, da beide Personen auf ihrem Standpunkt beharren und die Handlung nicht weitergehen mag. Als Leser ist man vor allem von der Sturheit Rebeccas fast schon genervt und würde beiden Protagonisten aufgrund ihrer Lethargie am liebsten in den Allerwertesten treten. 

Als Ben nach einem ersten Gespräch mit seinem besten Freund Jamie die Kurve kriegt, seinen Job kündigt und beschließt, sich mit Jamie, der bereits Inhaber der Bar Arch 13 ist, als Koch selbstständig zu machen und auch Rebecca nicht mehr zum Whiskey greift, sondern wieder geradlinig ihrer Arbeit nachgeht und sogar ein Date hat, wird die Geschichte deutlich lebhafter. Insbesondere Kollegin Jemma, die auf den ersten Eindruck eher einfältig wirkt, aber mit der sich Rebecca zunehmend anfreundet, bringt durch ihre flapsigen Sprüche Witz in die Handlung. 

Am Ende bringt ein einschneidendes, sehr trauriges Ereignis alle Beteiligten zum Nachdenken und es scheint, als würden auch Rebecca und Ben wieder einen Weg zueinander finden. 

"Alles was vielleicht für immer ist" ist ein moderner Beziehungsroman über in junges Paar und über den hohen Stellenwert von echten Freundschaften. 
Die Kapitel sind anwechselnd von Laura Tait aus der Sicht von Rebecca bzw. von Jimmy Rice aus der Perspektive von Ben geschrieben, was sich im Lesefluss allerdings nicht durch einen unterschiedlichen Schreibstil bemerkbar macht. 

Der Roman hatte zwar wie beschrieben in der Mitte des Buches seine Längen, aber durch die Ereignisse und Wendungen im letzten Drittel wettgemacht wurden. Dennoch endete die Geschichte zwischen Rebecca und Ben für mich zu abrupt.
Insgesamt hat mir das gewisse Etwas gefehlt, mit dem sich der Roman von anderen des Genres abheben würde. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen