Freitag, 3. Februar 2017

Buchrezension: Kathy Reichs - Die Knochenjägerin

Kathy Reichs

Die Knochenjägerin


Inhalt:

Eine packende Sammlung all dessen, was an Tempe Brennan begeistert – knochentrockener Humor, spannende Tatortarbeit und eine Ermittlerin zwischen wissenschaftlichem Genie und alltäglichem Wahnsinn. 4 Fälle in einem Band.

"Tempe Brennans erster Fall":

Es ist Dezember, und an der Anthropologischen Fakultät der Universität von North Carolina sitzt Temperance Brennan an ihrer Doktorarbeit. Als zwei Cops ungebeten ihr Labor betreten, ändert sich Brennans Leben von einem Tag auf den anderen. Die Detectives Slidell und Rinaldi untersuchen den gewaltsamen Tod eines Arztes, dessen stark verbannte Leiche in einem Wohnwagen gefunden wurde. Ob Tempe mit ihrer Erfahrung im Analysieren menschlicher Überreste die Identität des Opfers bestätigen kann? Widerwillig erklärt Tempe sich bereit, den Ermittlungsbehörden zu helfen. Ihr erster Kriminalfall stellt nicht nur ihr ganzes Können auf die Probe, sondern bringt auch das Leben der Detectives und ihr eigenes in große Gefahr...

Dieser Kurzroman von 90 Seiten erscheint zum ersten Mal und exklusiv in "Die Knochenjägerin - Vier Fälle für Tempe Brennan".


Rezension: 

Neben dem Kurzroman "Tempe Brennans erster Fall" enthält der Sammelband die bislang als E-Books erschienenen Kurzromane "Fährte des Todes", "Wasser des Todes" und "Gletscher des Todes".

"Fährte des Todes" 

Die Wasserleiche einer Biologiestudentin wird in den Wäldern um den Mountain Island Lake in North Carolina gefunden. Die forensische Anthropologin Tempe Brennan unterstützt die  Ermittler im Umfeld militanter Umweltaktivisten und wird dabei auf einen grausigen Fall von Tierquälerei aufmerksam. Pikant ist zudem, dass die Studentin Edith Blankenship ein Verhältnis mit ihrem Professor hatte...

Der Krimi mit knapp 80 Seiten ist schnell gelesen, ist aber aufgrund der Kürze weder sonderlich komplex noch spannend, da die Auflösung des Falles sich ziemlich schnell ergibt und Tempe Brennans Können als forensische Anthropologin im Untersuchen von Details, um auch die kleinsten Zusammenhänge zu erkennen, die den polizeilichen Ermittlern häufig verborgen bleiben, nicht wirklich gefordert ist. 

"Wasser des Todes"

Eigentlich möchte Tempe Brennan Urlaub in den Everglades bei ihrer Freundin Lisa machen, als sie zufällig auf die sterblichen Überreste einer Frau in dem Magen einer Schlange aufmerksam wird...

"Gletscher des Todes" 

Tempe  Brennan wird darum gebeten, eine Autopsie an einer drei Jahre alten Leiche vorzunehmen, die durch ein Erdbeben in der Gipfelregion des Mount Everest freigelegt wurde. Es soll sich um die Bergsteigerin Brighton Hallis handeln, die Tochter eines reichen Ehepaares aus Charlotte ist. 
Durch die Autopsie der Leiche ergeben sich jedoch mehr Fragen als Antworten...

Beide Krimis sind deutlich ausführlicher als "Fährte des Todes" und nach dem vertrauten Schema der Tempe-Brennan-Romane aufgebaut. Die Arbeit einer forensischen Anthropologin und der Spürsinn sowie Ehrgeiz zur Aufklärung nicht ganz gewöhnlicher Todesfälle spielen die entscheidende Rolle. In beiden spannenden Fällen fiebert der Leser bis zum Ende mit, was Brennan bei der Leichenschau aufdeckt und wie sie sich selbst bei der Tätersuche in unmittelbare Gefahr begibt.

"Tempe Brennans erster Fall"

Es handelt sich um den ersten Kriminalfall von Tempe Brennan. Als studierte Archäologin, die sich eigentlich nur mit uralten Leichenteilen befasst, wird sie von Ermittlern der Polizei angesprochen, an der Aufklärung eines Falls um einen toten Zahnarzt mitzuwirken, der in seinem Wohnwagen verbrannt ist. 
Interessant ist zu lesen, wie Brennan zu ihrer Berufung als forensischen Anthropologin gelangt ist, die Aufklärung des Falles fand ich dagegen unspektakulär und schon fast langweilig, was aber auch der Kürze von nur übersichtlichen 76 Seiten des Krimis geschuldet sein kann. 

Fazit: Echte Fans von Tempe Brennan werden von diesem Sammelband enttäuscht sein. Mir selbst haben zwei der Fälle wirklich gut gefallen, ein echtes Kaufsargument sind diese aber auch nicht. Die Kriminalfälle leben einfach von der Persönlichkeit, Expertise und Leidenschaft von Tempe Brennan, die in den Kurzgeschichten einfach nicht zur Geltung kommen.

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